[Ford Fiesta I]

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Michael Zegers "Neuwagen" Fiesta...
Diejenigen, welche schon länger Mitglied in unserem Club sind, können sich wohl noch daran erinnern, als wir vor ca. 5 Jahren, von einem gerade geschloßenen Ford-Autohaus in Ingolstadt, etwa 5 verschiedene Ford Fiesta Mk. 1 als "Neuwagen" angeboten bekommen haben. Damals hatten wir dem Braten nicht ganz getraut, zumal auch die Preise recht hoch waren. Etwa ab 8.000 DM konnte man einen solchen "Neuwagen" sein Eigen nennen. Aber wir waren skeptisch und ließen die Sache im Sand verlaufen. Nachdem sich unser Mitglied Stefan Byczek im Jahre 2000 einen Fiesta Mk. 1 aus dem damaligen Angebot gekauft hatte, war plötzlich wieder das Autohaus Stock in Ingolstadt in aller Munde. Bei einem unserer Club-Treffen sprachen wir über seinen Wagen.

Als er mir dann sagte, daß dort noch ein Fiesta 1300 S, Baujahr 1980, als "Neuwagen" stehen würde, mußte ich mir diesen Wagen schnellst möglich ansehen. Schon am Mittwoch drauf war ich mit Stefan in Ingolstadt. Ich dachte erst ich würde träumen, als ich in das Schaufenster des Autohauses Stock schaute. Es kam mir vor, als wäre ich in die 70er Jahre zurückversetzt worden. Stand doch dort tatsächlich noch ein absolut neuwertiger Fiesta 1300 S, Baujahr 1980, Solargoldmetallic, mit 7 Kilometern auf dem Tacho, welcher auch noch nie zugelaßen war. Umrundet wurde er von zwei Ford Sierra als Fließheck und Kombi sowie einem Orion Diesel (auch alles Neuwagen). Nach der Begrüßung durch Frau Stock schaute ich mir den Fiesta erst einmal genauer an. Außer einem kleinen Lackschaden am Frontblech, direkt in der Mitte über der Stoßstange (dort ist wohl mal etwas in den letzten 20 Jahren gegengeflogen), konnte ich an dem Wagen nichts Negatives feststellen. Einzig am angeschweißten Halter der Auspuffanlage war leichter Flugrost zu erkennen. Nach dem Öffnen der Motorhaube bemerkte ich dann, daß die Spritzwaßerpumpe vorne und das Gummi links auf dem Stehblech (für die Motorhaubenauflage) fehlten. Diese fehlenden Teile hat mir Frau Stock dann bereitwillig als Neuteile aus dem Lager geholt.

Ich konnte es kaum glauben, wirklich vor einem "neuen" Fiesta Mk. 1 zu stehen. Als absoluter Fan des Mk. 1 hat man sich manchmal schon in seiner Fantasie ausgemalt, wie es denn wäre, sich z. B. durch eine Zeitreise einen neuen Mk. 1 zu besorgen. Dies klingt vielleicht etwas nach Realitätsverlust, aber man kann ja mal träumen, oder?! Nun war also mein Traum Wirklichkeit geworden, und ich fühlte mich, als hätte ich gerade "6 Richtige im Lotto".


...auf der Techno Claßica 2001 in Eßen
Ich wollte den Wagen natürlich sofort haben. Der Preis war zwar sehr hoch (10.500 DM), und Frau Stock ging auch keine Mark mehr runter, aber das war mir dann auch schon egal. Denn wenn man überlegt was es kostet einen solchen Fiesta zu restaurieren, dann kommt man auch auf den Preis oder sogar noch darüber. Außerdem weiß man nicht, ob man noch die erforderlichen Teile für eine Restauration bekommen würde. Denn mit Ersatzteilen, besonders bei den Blechteilen, sieht es beim Mk. 1 jetzt schon schlecht aus. Also machte ich gleich eine Anzahlung. Den Rest bezahlte ich bei Übergabe. Ich holte den Wagen dann am letzten Wochenende im Februar 2001 in Ingolstadt ab.

Zu Hause angekommen, versuchte ich erst einmal den Motor von Hand zu drehen. Und wie ich es schon befürchtet hatte, er war "bombenfest"!!! Mit einer Sprühdose MOS-Graphit-Rostlöser, welche ich in alle 4 Zylinder verteilte, und nach 2 Tagen Warten bis die Sache einwirkt, versuchte ich es noch einmal. Durch einen Tipp von Frank Dauber, den 2. Gang einzulegen und das Fahrzeug zu schieben, löste sich schließlich der festsitzende Motor. Und siehe da, der Motor ließ sich auch von Hand spielend leicht drehen.

Als nächstes stand ein Ölwechsel auf dem Programm, da sich nun der ganze MOS-Graphit-Rostlöser im Öl befand. Als dies geschehen war, versuchte ich vorsichtig den Motor zu starten. Nach einigen Versuchen und mehrmaligem Absaufen des Motors, startete ich ihn dann doch. Das war wie Musik in meinen Ohren. Der Motor lief gleichmäßig. Es wunderte mich, daß die Startautomatik, welche die gleiche wie im XR 2 war, ohne Probleme den Kaltlauf regelte. Denn bei den gebrauchten Fahrzeugen funktionierte diese zu 90 Prozent nicht mehr richtig und es gab Probleme beim Starten des kalten Motors.

Als der Motor nun warmgelaufen war, wollte ich ein paar Meter durch den Hof fahren. Leider bewahrheitete sich meine nächste schlimme Vorahnung. Die Kupplung klebte fest. Es ging also kein Gang rein, während der Motor lief. In diesem Fall gibt es nur eine radikale Möglichkeit diese zu lösen. Man macht den Wagen aus, legt den ersten Gang ein und startet ihn wieder. Dabei sollte möglichst eine große Auslaufzone vor dem Wagen sein. Denn sobald man den Zündschlüßel dreht und den Wagen anläßt, schießt er nach vorne. Es gab Geräusche, als wenn der Motor explodieren wollte. Doch dann knallte es kurz und die Kupplung war wieder gelöst. Von nun an gab es keine Probleme mehr. Um dies zu testen, fuhr ich einige Male im Hof vor und zurück. Alles funktionierte ganz normal.

Nun mußte der Fiesta erst einmal gereinigt und aufpoliert werden. Der Lack war voller großer schwarzer Waßerflecken. Außerdem sollte der Wagen auf der "Techno Claßica" in Eßen vom 5. bis 8. April 2001 ausgestellt werden. Somit hatte ich doppelten Ansporn ihn auf Fordermann zu bringen. Was nicht so einfach war, da ich kaum an einem Wochenende für Pflegearbeiten Zeit hatte. Aber dann auf den letzten Drücker vor der "Techno Claßica" hat es doch noch funktioniert. Der Fiesta glänzte wie eine Speckschwarte.

Man hat mir sogar schon 16.000 DM geboten, wenn ich ihn verkaufen würde. Aber das "Goldstück" gebe ich so schnell nicht mehr her.

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